Regionen zum Paddeln

Vom hohen Norden in die Tiefebene
Paddeln zwischen zwei Meeren

Schleswig Holstein, Hamburg, Bremen und Niedersachsen

Von den Küsten der Nord- und Ostsee, über die Stadtstaaten Hamburg und Bremen bis hinunter an die Höhenzüge des Harzes, wartet ein ebenso aufregendes wie vielseitiges Wasserwanderrevier auf seine Entdeckung – mit Tausenden von Paddelkilometern bietet der Nordwesten Deutschlands genug Potential für ein ganzes Paddlerleben.

Abenteuerliche Flusstouren auf verträumten kleinen Bächen wechseln sich mit mächtigen Flüssen ab. Da kann man auf der Schwentine tagelang von See zu See, auf der gewundenen Alster in die Millionenstadt Hamburg paddeln oder über die Schlei auf alten Wikingerwegen die Ostsee erreichen. Die Seen der Holsteinischen Schweiz wiederum locken, mit vielen Bademöglichkeiten und guter Infrastruktur, Einzelpaddler und Familien. Nebenbei bieten die drei Hansestädte Bremen, Hamburg und Lübeck, dazu viele kleinere Städte und Ortschaften entlang der Flüsse, wie Meppen, Lüneburg oder Friedrichstadt viel Kultur, damit auch an Ruhetagen keine Langeweile aufkommt.

Von der Ostseeküste übers Seenparadies ins waldreiche Mittelgebirge

Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen

Wasser, wohin man blickt – die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Berlin eröffnen unendlich viele Möglichkeiten zum Wasserwandern auf flachen Boddengewässern, zahllosen Seen und ruhigen Fließgewässern.

Ob mit dem eigenen oder einem gemieteten Kanu, auf eigene Faust oder in Begleitung ausgebildeter Kanuguides – die ganze Region bietet mit dem Paddel in der Hand aus ungewöhnlicher Perspektive viel Zeit zum Durchatmen und Ausspannen und viel Zeit füreinander. Aber auch zum Entdecken, wie auf den romantischen und abwechslungsreichen Flüssen in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt, wo Geschichte in historisch interessanten Orten erlebbar wird. Immerhin war hier einst das kulturelle Zentrum Europas und noch heute findet man einzigartige Zeugnisse der Geschichte.

Die Mecklenburgische Kleinseenplatte lädt zu mehrwöchigen Gepäcktouren ein über zahllose Seen, oft aufgereiht an einem Flusslauf wie Perlen auf einer Kette. In den Sommermonaten sind sie bei allen Paddlern sehr begehrt.

Auf den stillen Wasserwegen der Feldberger Seenlandschaft, auf Trebel, Tollense und den Ostsee-Zuflüssen Uecker, Peene, Recknitz und Warnow, ist man dagegen selbst im Sommer oft allein. Südöstlich von Berlin lässt sich auf Dahme und Spree – der „Märkischen Umfahrt“ –, eine 175 Kilometer lange Rundtour paddeln, die in Deutschland ihresgleichen sucht. Der grüne Dschungel des 475 Quadratkilometer großen Biosphärenreservats Spreewald mit seinem Labyrinth der „Fließe“ ist nicht nur ein einzigartiges Paddelrevier, sondern auch sonst ein beliebtes Reiseziel.

Von der Industriekultur zur märchenhaften Mitte
Deutschlands Mitte von West bis Ost

Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen

Vorbei an romantischen Städten und Dörfern, trutzigen Burgen, Kirchen und Schlössern, entlang der deutschdeutschen Grenze oder auf den Spuren von Industriekultur und Weserrenaissance – immer gibt uns das Wandern mit dem Kanu die Möglichkeit Geschichte zu erleben, uns von einer vielseitigen Landschaft verzaubern zu lassen, Stille zu genießen und die Natur aus einem völlig neuen Blickwinkel zu erfahren. Dabei prägen die Kanuwanderflüsse Lahn, Fulda, Werra, Weser, Leine, Ruhr, Lippe und Ems sowie ihre wichtigsten Nebenflüsse weitgehend das Landschaftsbild des mittleren und westlichen Teil Deutschlands.

Ein anfängertauglicher, landschaftlich ansprechender Kanuwanderfluss, der reizvolle Kontraste der industriellen Vergangenheit und Gegenwart mit Mix aus Natur-, Kultur- und Freizeitlandschaft bietet, ist die Ruhr.

Im tief einschnittenen Tal der Wupper stehen viele im Spätmittelalter entstandene Schleifmühlen, die noch im Originalzustand erhalten sind. Nicht selten beherbergen sie heute attraktive Ausflugslokale.

Zwischen steil aufragenden Bundsandsteinfelsen fließt die Rur teils durch den Nationalpark Eifel und bezaubert mit einem abwechslungsreichen Landschaftsbild mit romantischen Eifeldörfern, Burgen, Wiesen und Wäldern.

Die Lahn durchfließt eine Landschaft wie sie schöner und abwechslungsreicher kaum sein kann – mächtige Burgruinen und Schlösser, bedeutsame Kirchen und Klöster begegnen dem Kanufahrer.

Auf einer Weser-Wanderfahrt entdeckt man die alten Städte der Weserrenaissance, aber auch verwunschene Naturparks, Sagen und Märchenfiguren wie Doktor Eisenbart, Baron von Münchhausen oder den Rattenfänger von Hameln.

Von der Weinstraße zum Bodensee
Der Südwesten Deutschlands

Saarland, Baden-Württemberg

Von den sonnenbeschienenen Schieferhängen von Mosel und Saar, deren herrliche Mäander sich entlang endloser  Weinberge ziehen, bis hin zum Bodensee, erwartet den Urlauber Paddelvergnügen pur. In der Region haben die Hohenzollern und Staufer unzählige romantische Burgen und Schlösser als Zeugen der Geschichte entlang der Ufer zurückgelassen. Das mediterrane Klima lädt ein zu Touren bis spät in den Herbst.

Landschaftlich besonders eindrucksvoll sind die von Urwald bedeckten Steilhänge der Saar und die einzigartige Weinkulturlandschaft der Mosel, in der sichtbare Spuren der Römer und Kelten zu finden sind.

In den ungebändigten Seitenarmen des Rheins – Altrhein, Alte Elze und Taubergießen – mit ihrem weit verzweigten Gewässernetz inmitten einer weitläufigen Auenwald- und Wiesenlandschaft, entdeckt der Paddler viele seltene Tier- und Pflanzenarten.

Neckar, Jagst, Kocher, Enz und Obere Donau haben sich in vielen Kurven ihr Bett gegraben und Durchbruchstäler hinterlassen. Wandern, Paddeln, Klettern und Radfahren lassen sich besonders im Oberen Donautal wunderbar kombinieren.

Hinter der Schäbischen Alb fällt die Landschaft steil ab ins Alpenvorland. Dort bietet der Bodensee, das „Schwäbische Meer“, Deutschlands größtes Binnengewässer, ungeahnte Paddelmöglichkeiten.

Vom Main bis zu den Alpen
Der Süden

Bayern

Nachbarländer

Tiefe Schluchten, liebliche Seenlandschaften oder wilde Küstenzüge: Europa ist nicht nur kulturell vielfältig, auch landschaftlich. Egal ob bei unseren unmittelbaren Nachbarn, ob im hohen Norden oder im mediterranen Süden. Einen besonderen Blick auf diese Vielfalt erhalten all jene, die sich in fremden Ländern aufs Wasser begeben. Wer sich nicht zutraut auf eigene Faust loszufahren, kann sich einem der deutschsprachigen
Touristik- und Reiseanbieter anschließen. Auf der Website des Bundesverband Kanu (BVKanu) werden Sie fündig.

Unser kleiner Nachbar Dänemark hat mit der Gudena, dem 160 Kilometer langen Wildnisfluss in Jütland, das perfekte Paddel-Terrain für Skandinavien-Neulinge. Von dort ist es nicht mehr allzu weit ins südliche Schweden. In Småland, Dalsland, Värmland oder dem Glaskogen locken Tausende kleine und große Seen zu ausgedehnten Wildnistouren.
Norwegens Süden ist ein Paradies für Outdoor-Fans und hat ebenfalls viel zu bieten: die Fjorde im Westen, die beindruckende Südküste mit ihren Schärengärten oder die familienfreundlichen Seen Femund und Isteren. Finnland ist zu Unrecht noch nicht so richtig in den Fokus der Paddler gerückt, dabei sind die glasklaren Seen im Sommer von einer 20 Stunden scheinenden Sonne erwärmt. Auf einer Fläche so groß wie Deutschland soll es fast 190.000 geben.

Dichte Wälder, beinahe noch im Urzustand, und 3.300 Gewässer bilden die Masurische Seenplatte im Nordosten Polens. Für traumhafte Urlaube mit Zelt und Kanu ist die Gegend Nachbarländer hervorragend geeignet. Eine Kanutour auf Moldau oder Eger ist ein Genuss und die Infrastruktur entlang der Flüsse verhältnismäßig gut ausgebaut, denn in keinem anderen europäischen Land ist der Kanusport so populär wie in Tschechien.

Die Vielfalt der Gewässer Österreichs und der Schweiz ist beeindruckend – stille Flussauen inmitten schattiger Wälder wechseln sich ab mit flott strömenden Bächen und still daliegenden Seen. Die saubersten von ihnen haben Trinkwasserqualität. Bestechend schön, aber größtenteils nur etwas für Wildwasser-Experten ist die smaragdgrün schimmernde Socã in Slowenien und in Kroatien taucht man in die einsame Inselwelt der Kvarner Bucht ein. Ein Klassiker unter den Kajaktouren im Mittelmeer ist die Inselumrundung von Elba oder Sie paddeln entlang der sonnigen sardischen Ostküste. Vom Lago Maggiore windet sich der Ticino über 110 Kilometer bis zum Po. Er ist selbst unter „Experten“ noch ein Geheimtipp.

Paddeln in Italien bedeutet: Sandstrände, Steilküste & Dolce Vita. Oder wie wäre es mit einer Seekajak-Expedition vor der Insel Skopelos? Direkt an der Ostküste Griechenlands gelegen, verfügt sie über eine Küstenlinie von mehr als 70 Kilometern – teils völlig unberührt mit hohen zerklüfteten Kalksteinfelsen, vielen Meereshöhlen, Felsbögen und verlassenen Stränden.

Traumregionen zum Kanufahren gibt es in Frankreich en masse. Wer einmal eine Tour auf Ardèche, Dordogne, Lot, Loire oder Allier – um nur einige zu nennen – unternommen hat, kommt garantiert wieder.

Belgien: klein, aber oho! Die Stromschnellen der Amel, gilt es mit Geschick zu manövrieren und die malerische Ortschaften, Burgen und Festungen entlang der Ourthe und Semois verströmen Mittelalter-Feeling. Das Zahmwasser der Mosel (Musel, Sauer (Sûre)und des Obersauerstausees locken in den Nachbarstaat Luxemburg.
Auch in den Niederlanden kann man wunderbar Kanufahren! Sehr schön ist es zum Beispiel, in aller Ruhe durch das Labyrinth aus Flüssen und Wasserbecken in den Nationalparks zu paddeln.